Eine Fassadenverkleidung aus Kunststoff ist sowohl für Neubauten als auch Renovierungen eine gute Wahl. Wie jede Fassadenverkleidung benötigt auch Kunststoff eine belüftete Unterkonstruktion. In der Regel handelt es sich dabei um eine vertikale Lattung aus behandeltem Holz mit einer Dicke von 24 mm. Zumindest aber ist ein Hohlraum von 20 mm erforderlich. An der Ober- und Unterseite werden perforierte Profile angebracht, um die Belüftung zu gewährleisten und gleichzeitig das Eindringen von Ungeziefer zu verhindern.
Ausgerichtete Lattung
Die Latten werden auf einer soliden Konstruktion angebracht. Kunststoffverkleidungen werden meist horizontal montiert, auf einer Lattung mit einem Mittenabstand von 300 mm. Bei einer vertikalen Montage der Verkleidung ist eine zweite, horizontale Lattung über den vertikalen Latten erforderlich. Andernfalls müssen die horizontalen Latten eingekerbt oder unterbrochen werden. Um ein sauberes Endergebnis zu erhalten, muss die Lattung exakt ausgerichtet werden.
Profile
Auf den Latten werden Profile angebracht. Ein Startprofil an der Unterseite, ergänzt mit etwaigen Hilfsprofilen für Ecken, Kanten und Abschlüsse. Beachten Sie bei der Bestimmung der Position des Startprofils, dass die Unterseite des Fassadenpaneels ca. 20 mm unter dem Startprofil liegen wird. Bei vertikal angebrachten Fassadenpaneelen handelt es sich bei dem Startprofil um ein Rahmenprofil.
Befestigung der Fassadenpaneele
Im nächsten Schritt bringen Sie die Fassadenpaneele an. Diese verfügen über einen Oberflansch mit Schraublöchern. Berücksichtigen Sie bei der Montage der Fassadenpaneele die Ausdehnung aufgrund von thermischer Verformung. Es ist erforderlich, unmittelbar nach dem Anbringen jedes Fassadenpaneels die Schutzfolie zu entfernen. So können Sie bei etwaigen kleinen Beschädigungen das Element sofort austauschen, bevor es in ein größeres Ganzes verbaut wird.
Längenanschluss
Die Kunststoff-Fassadenverkleidungen haben eine Standardlänge von 6 Metern. Für längere Fassaden sind Anschlussprofile verfügbar. Dafür gibt es zwei Methoden. Die erste Methode ist das Verlegen der Paneele im wilden Verband, wobei die zwei Elemente in der Länge mit Anschlussstücken verbunden werden. Die zweite Methode ist ein flächiger Aufbau mit einer durchgehenden vertikalen Fuge. Hinter dieser Fuge wird ein Anschlussprofil eingesetzt, auf dem anschließend eine T-förmige Abdeckung angebracht wird.
Abdeckprofile anbringen
Nach der Montage aller Fassadenpaneele können die Abdeckprofile in die Basisprofile eingerastet werden, wodurch ein sauberes und langlebiges Endergebnis gewährleistet wird.
Beachtenswertes beim Verkleiden von Fassaden
Eine gut gewählte Fassadenverkleidung erhöht den Wert des Hauses. Hausherren sollten wissen, dass die teuerste Ausführung nicht unbedingt die beste ist.
Das passende Material wählen
Die Verkleidung muss beständig gegen UV-Licht sein. Darauf ist besonders bei Kunststoff zu achten. Wenn die Wahl auf Metall fällt, ist wichtig, dass es ausreichende Dehnfugen gibt. Ohne diese wird die Verkleidung bei Temperaturveränderungen laut knallen.
Erlaubt ist nicht immer was gefällt. Einige Gemeinden haben strenge Satzungen, die vorschreiben, wie die Häuser auszusehen haben. Aber auch ohne Vorschrift sollten Hausbesitzer sowohl auf den Charakter des Hauses als auch auf die Gestaltung der Häuser in der Umgebung achten.
Im System bleiben
Die meisten Hersteller von Verkleidungen bieten komplette Systeme bestehend aus Unterbau, Platten und Schutzgitter gegen Mäuse an. Wer alles aus einer Hand bezieht, hat keine Probleme bei der Montage. Diese senken die Kosten für die Handwerker.
Kaum Schäden und einfache Reparatur
Die Alternative zur Verkleidung ist die Wärmevolldämmung. Es hat sich gezeigt, dass diese oft nur wenige Wochen hält, weil Spechte diese mit den Schnäbeln durchstoßen. Dies wurde bei Verkleidungen noch nicht beobachtet. Zumindest bei harten Platten aus Metall, Kunststein oder Stein ist dies auch nicht zu erwarten.
Die Platten lassen sich in der Regel recht einfach austauschen. Daher sind Reparaturen kein Problem. Hausbesitzer sollen bei der Auswahl des Systems diesen Aspekt berücksichtigen.
Checkliste für die Verkleidung einer Fassade
Planung der Maßnahme:
- Die Dämmpflicht abklären.
- Mit einem Energieberater Material und Dicke der Dämmschicht bestimmen.
- Bei der Gemeinde wegen eventueller Vorschriften nachfragen.
- Umfang der Arbeiten festlegen (Fläche, Gebäudeumfang, Fenster, Besonderheiten).
- Verkleidungsplatten und Unterbau auswählen.
Verkleiden des Gebäudes:
- Arbeiten mit genauen Angaben Ausschreiben.
- Termin für Besichtigung und Kostenvoranschläge vereinbaren.
- Bei der Bank Finanzierung abklären und Antrag auf Fördermittel stellen.
- Falls nötig, Genehmigungen einholen (Sperren von Straßen, Gerüst auf Gehweg, etc).
- Auftrag nach Zusage der Bank erteilen.
- Termin vereinbaren.
- Arbeiten durchführen lassen.
Abschließende Arbeiten:
- Falls Fördermittel bezogen wurden, Bescheinigung über das Dämmen vom ausführenden Betrieb ausstellen lassen und bei der Bank einreichen.
- Im Winter prüfen, ob Wände feucht werden.
- Bei Temperaturänderung auf Geräusche achten.
- Sofort reklamieren, wenn etwas anders ist als vereinbart.